Millers Arbeitstechniken


Nach dem zweiten Weltkrieg war es schwierig für Künstler, Material zu bekommen. Miller verwendete jede Art von Papier, das ihm in die Finger kam, zum Zeichnen. Erna Miller bügelte ihm Zementsäcke, er benützte die Rückseiten von Schnittmustern aus Modezeitungen oder von Papier auf dem die Kinder des Heimes ihre Schreibmaschinenübungen gemacht hatten. Er zeichnete, was er vor sich fand. Kinder beim Spielen, beim Lesen, bei Hausaufgaben, Gesichter in allen Stimmungen, Menschen im Umgang miteinander oder einfach Alltagsgegenstände.
Wann immer er Material hatte, malte er auch mit Aquarell- und Temperafarben. Ölfarben benützte er auf Bildträgern, die leicht zu bekommen waren, hauptsächlich auf Hartfaserplatten.

Aus der Zeit vor seiner Ankunft in Kallmünz ist nur wenig bekannt, mitgebracht hat er selbst wohl nur ganz wenige Arbeiten. Während seiner Zeit in Leipzig sind Holz- und Linolschnitte entstanden. Das Künstlerhaus, in dem er in den 30er Jahren sein Atelier hatte, wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört. Auch in der Kallmünzer Zeit fertigte er immer wieder Holz- und Linolschnitte an.

Das Leben eines Künstlers ist normalerweise frei und unstrukturiert. Miller gab seinem Alltag selbst eine Struktur, legte für sich genaue Tagespläne fest: Training, Aufräumen - Ordnen, Spazierengehen, Lesen und natürlich Malen sind feste Bestandteile seines Tagesablaufs.

 

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