Millers Motive

Portrait und Selbstportrait

Wie vielen Malern begegnet man auch Miller immer wieder in Selbstbildnissen. Das älteste bekannte zeigt ihn 1935 mit einer Kopfbinde, die das linke Auge verdeckt. Miller soll es kommentiert haben: „Es ist besser, wenn man nicht alles sieht.“

Sepp Miller

Selbst mit Kopfbinde, Bleistiftzeichnung, 36 x 27 cm, monogrammiert „SM“, 1935


Bei Selbstportraits geht es dem Künstler immer auch um Selbstvergewisserung. Wer bin ich? Der Zuschauer, der 1935 das politische Geschehen nicht sehen will? Der Keramiker mit Krügen in den Händen, der Maler mit dem Kind vor sich, das seine Aufmerksamkeit braucht? Bei allen Selbstportraits blickt der Maler dem Betrachter direkt ins Auge. Miller malt sich als ernsthafter Mensch auf der Suche nach dem Ich.
Ab den 60er Jahren sind keine Selbstportraits mehr bekannt, er hat sich und sein Selbstverständnis gefunden, er ist endgültig Maler geworden.

Miller versteht es auch Menschen in seiner Umwelt genau zu portraitieren und ihr Wesen herauszuarbeiten, so wie den jungen Mann in einem beeindruckenden Mehrfachportrait.



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